#5 Musik wirkt

Ramona Jäger • 16. April 2020
Was passiert eigentlich auf hormoneller Ebene im menschlichen Körper, wenn es zu Sozialkontakten kommt? Wenn sich Menschen die Hände reichen, umarmen oder berühren? Vor allem bei direktem körperlichem Kontakt schüttet der Körper verstärkt das Hormon Oxytocin aus (Ditzen et al, 2007).

Und dieses Hormon ist eines meiner Lieblingshormone: Je höher die Menge an Oxytocin, desto geringer das Angst- beziehungsweise Stresslevel (Heinrichs, von Dawans & Domes, 2009). Auch wurde ein Zusammenhang mit einem höheren Einfühlungsvermögen beobachtet (Domes et al, 2007) und ein Zusammenhang mit einem größeren Vertrauen (Kosfeld et al, 2005). Ganz schön vielfältig und eindrucksvoll.

Mit Blick auf das Social Distancing stellt sich jedoch die Frage, wie Oxytocin nun im Alltag ohne körperliche Sozialkontakte erhöht werden kann? Unter anderem gibt es Hinweise, dass Musik – insbesondere Singen – den Oxytocinspiegel erhöhen kann (nach Bernatzky & Kreutz, 2015).

Erinnern Sie sich also an Ihre Lieblingsbands vergangener Lebensphasen und Lieder im Hier und Jetzt. Hören oder singen Sie die Lieder und genießen Sie die Erinnerungen gepaart mit der positiven Musikwirkung auf den Körper ganz im Sinne des Mottos #staywithyou.

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#staywithyou

von Ramona Jäger 3. April 2020
Viele Arbeitnehmer haben nun Kurzarbeit oder bauen Überstunden ab, viele Selbständige können momentan Ihre Aufträge nicht ausführen. Das bedeutet: Mehr Zeit bei gleichzeitigem Kontaktverbot. Was also tun? Zum Aufbau des Immunsystems (und bei diesem frisch-sonnigem Wetter) empfiehlt sich viel Bewegung draußen. Tägliche Spaziergänge können jedoch aufgrund des Gewohnheitsgefühls den Reiz verlieren. Was also tun? Der Vertriebsexperte würde mit ‚Mehrwerte generieren‘ argumentieren, der Psychologe mit ‚weitere Motive befriedigen‘, kurzum: Ein weiteres Ziel neben der eigentlichen Bewegung muss her. Was aber kann derzeit ein sinnhaftes Ziel darstellen? Die Natur steht am Beginn des Frühlings, die Pflanzen beginnen allmählich zu wachsen und Müll am Wald- und Wegrand ist nun ideal zu sehen: Es gibt also kaum eine bessere Zeit, um beim Spaziergang oder Joggen Müll einzusammeln. Spannender Effekt: Forscher haben den sozialen Einfluss des Müllwegwerfens analysiert und herausgefunden, dass an den Orten, an denen bereits Müll sichtbar liegt (wie teilweise an Straßen- oder Waldrändern), Menschen mit einer größeren Wahrscheinlichkeit weiteren Müll wegwerfen. An Orten ohne Müll beseitigen Menschen hingegen weniger wahrscheinlich Müll (Cialdini, Reno & Kallgren, 1990). Ein spannender Gruppeneffekt und Zeugnis dafür, dass Menschen ansteckungsbereiter sind, als möglicherweise vermutet:-) Zeit nutzen, aufräumen und so nicht nur den eigenen Körper, sondern auch die Gesellschaft bewegen #staywithyou
von Ramona Jäger 1. April 2020
Zeiten wie diese stellen psychologisch kritische Situationen dar, da sie durch Unsicherheit und niedrige Planbarkeit Stress und Ängste auslösen können – sowohl im privaten als auch beruflichen Kontext. Langanhaltender Stress und Angst wiederum wirken sich negativ auf den Gesundheitszustand bzw. das Immunsystem aus (Schubert & Singer, 2015). Das bedeutet, dass Menschen mit Angst über einen längeren Zeitraum tendenziell ein weniger gutes Abwehrsystem haben (was sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber interessant sein dürfte). Was also tun, wenn genau Sie momentan oder Menschen in Ihrer Umgebung immer wieder Unsicherheit und Angst verspüren? Trauen Sie sich genauer bei sich selbst hinzuschauen: Woher kommen diese Empfindungen? Seit wann haben Sie diese? Wenn Sie der Meinung sind, dass diese im direkten Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen, gibt es beispielsweise eine adäquate, kostenfreie Hotline des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen (0800 777 22 44). Oder Sie wenden sich an mich – und ich empfehle Ihnen gerne telefonisch für Sie richtige Ansprechpartner oder Inspirationen für verhaltens- oder verhältnisorientierte Maßnahmen (Stichwort BGM bei Firmen). Insbesondere in kritischen Situationen wie dieser ist es wichtig, sich Gesprächspartner mit einer entsprechenden Qualifikation zu suchen, was im heutigen Titel-Dschungel nicht immer einfach ist. Ob als Privatperson, Arbeitnehmer oder Unternehmer: Emotionsregulation macht immer – unabhängig von der Situation – erfolgreicher und gleichzeitig gesünder, daher #staywithyou .
von Ramona Jäger 26. März 2020
Die momentane Situation ist von Unkontrollierbarkeit geprägt und kann daher als starke Belastung wirken. Werde ich oder mein nahes Umfeld gesundheitlich betroffen sein? Wie wirkt sich Corona auf mein Unternehmen, meinen Arbeitgeber oder mein Kleingewerbe aus? Wie wird sich das Jahr entwickeln? Hält Unkontrollierbarkeit über lange Zeit an, kann das Konzept der ‚erlernten Hilflosigkeit‘ zum Tragen kommen: Die (gelernte) fehlende Kompetenz nach einem unkontrollierbaren Zustand, um persönliche Veränderungen eigenständig in die Wege zu leiten (Seligman 1974, 2016). Sprich: In Gedanken negativ und dadurch im Verhalten passiv zu werden. Zusätzlich nehmen negative Gedanken durch die vermehrt negative mediale Berichterstattung während Krisen zu (Maurer 2004). Was können Sie also tun? Konzentrieren Sie sich in Ihrer freien, gesunden Zeit auf sich selbst: Was sind Ihre persönlichen Kriterien der Glückseligkeit? Welche Ereignisse in der Vergangenheit, welche Zukunftsideen, welche Personen, welche Tätigkeiten kommen Ihnen in den Sinn? Versuchen Sie immer wieder den Fokus auf sich, Ihre Potentiale und Glückseligkeitskriterien zu legen, ganz getreu des Mottos #staywithyou .
von Ramona Jäger 24. März 2020
Social Distancing - eine gezielte Maßnahme, um die Anzahl der Neuinfektionen durch Covid-19 abzumildern und dadurch Menschenleben zu retten (Prof. Dr. C. Drosten, NDR Podcasts 2020). Das Kontaktverbot seit 22. März untermauert den zwischenmenschlichen persönlichen Abstand. Ziel dieses Blogs ist es Inspirationen zu liefern, um die notwendige gesellschaftliche Maßnahme des Social Distancings mit einer persönlichen Bereicherung gestalten zu können.